Willi Burger


Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler

 

Sergius Pauser machte auf uns Studenten einen außergewönlichen Eindruck: durch seine tägliche Arbeit mit jedem einzelnen von uns, durch seine Fähigkeit, Kunst nahe zu bringen, und ganz besonders durch die nie enden wollenden Diskussionen, - die allerdings nicht immer todernst geführt wurden. Ihm waren die wesentlichen Dinge wichtig, die üblicherweise "wichtigen" aber unwesentlich. 

Sein Können und Wissen hat er nie in einer Art ausgespielt, daß Fronten gezogen wurden; man war auch als sein Schüler gleichwertiger Diskussionspartner. Er verstand es vorzüglich, die eigenständige Persönlichkeit jedes Schülers zu fördern und ihn davor zu bewahren, ihn, den Lehrer als Vorbild, nachzuahmen. 

Die Fortsetzung unserer Freundschaft über den Schulbetrieb hinaus auch im privaten Leben ergab sich fast automatisch, obwohl Sergius Pauser im persönlichen Bereich etwas zurückhaltend war. 

Sergius Pauser war Lehrer und Freund zugleich und zwar, nach meinem Empfinden, von Anfang an und nicht in zeitlicher Folge. Er war beides, jederzeit, und für alle, die seinen Ansprüchen entsprachen. 

Aus der Monographie: Rupert Feuchtmüller, SERGIUS PAUSER, Edition Tusch Wien, 1977:

"Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler"