Rudolf Pritz
Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler
Die Gedanken, die mich in meine Zwanziger-Jahre führen, sind immer mit Sergius verbunden. Ich fühlte mich nirgends zuhause - ich war auf der Suche. Und er, der eine Antenne für Grübler hatte, lud mich ins Haus. So fanden sich der renommierte Professor und der literaturbesessene Schlossergeselle, der damals Rilke las. In Fabrik und Enge wäre ich ohne solche Hilfe vielleicht umgekommen.
Heute habe ich die Erinnerung an einen Freund, der voll Pessimismus war, eingeschwärzt wie der finstere Wald unserer Kindheit. Er hatte es bei scheinbarer Leichtigkeit furchtbar schwer mit sich selber. Dieses Schwarz übertrug er auf jene, die er mochte. Daß er ohne Kontrolle schwärmte, war seine Möglichkeit zu überleben, sein Ansatz zur Utopie; er hätte gern in helleren Zeiten gelebt.
Aus der Monographie: Rupert Feuchtmüller, SERGIUS PAUSER, Edition Tusch Wien, 1977:
"Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler"