Otto Niedermoser
Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler
Sergius Pauser habe ich Mitte der Zwanzigerjahre bei den Vorarbeiten der Künstlerfeste in der Wiener Secession näher kennengelernt. Schon damals fiel er mir durch seine Aufgeschlossenheit, seinen Hang zu fröhlicher Geselligkeit auf, bei allem Ernst und aller Zurückhaltung. Auffallend war auch, daß er es unterließ, irgend jemanden anzugreifen oder zu verletzen - oft im Gegensatz zu seinen Berufskollegen...
Es war charakteristisch für Sergi Pauser, daß er überall dort, wo er leben wollte, - zuerst in Waidhofen an der Ybbs, später in Kritzendorf und in Traunkirchen - sein Zuhause mit sehr viel Gefühl, Verstand und persönlicher Arbeit gestaltete. Er war dabei gründlich, geduldig und beharrlich und schien an diesem Tun oft viel interessierter als an den gleichzeitigen Arbeiten an seinen Bildern, über die er kaum sprach...
Nach meiner Ansicht haben wir durch Pausers Tod nicht nur einen Maler von hohem Rang verloren, der insbesondere als Portraitist eine kaum zu füllende Lücke hinterläßt, sondern auch einen besonders liebenswerten Menschen von großer Sensibilität und Empfindsamkeit, der es aber immer verstanden hat, seine Fähigkeiten anderen gegenüber zu unterspielen, dem jedes "sich in Szene setzen" und "auffalen wollen" fremd war.
Aus der Monographie: Rupert Feuchtmüller, SERGIUS PAUSER, Edition Tusch Wien, 1977:
"Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler"