Giselbert Hoke
Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler
März 1970, aus dem Kondolenzbrief an die Witwe:
"...Der Tod Sergius Pausers ist der Tod eines Vaters vieler Maler. Mit ihm sinkt das Schiff - in dem ich mich so wohl fühlte - endgültig dahin, nachdem es von Dobrowsky, Andersen und Boeckl längst verlassen war. Dieses Schiff: das war nun Fülle an Geist, Freunde, Phantasie und gütiger, kraftvollster Menschlichkeit, wie´s eine solche nicht mehr geben wird. In ihm tobten leidenschftliche Kämpfe - es gab nie Sieger - aber es gab das gütige Lachen derer, die alle Höhen und Tiefen des Lebens nicht nur gedacht, sondern wirklich gelebt haben...
Ich trauere mit Ihnen - Sie trauern um Ihren Mann - ich um die letzte liebe Bastion meines Malerlebens. So lange Pauser lebte, lebte ein Stück meines jugendlichen Malerlebens. Jetzt ist er tot - nicht in meiner Erinnerung - aber in der Möglichkeit, ihn zu besuchen, mit ihm zu sprechen und durch ihn wie in einem Spiegel das eigene Leben zu sehen.
In einer ungemein wirren Zeit hat er ohne, große Worte - durch sein bloßes Nahesein - in mir jene Werte und das Selbstvertrauen hinzu gefestigt, die mich nie mehr verlassen werden..."
Aus der Monographie: Rupert Feuchtmüller, SERGIUS PAUSER, Edition Tusch Wien, 1977:
"Erinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler"